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Neue Post-COVID-Ambulanz am Universitätsklinikum Bonn

Behandlung neurologischer und psychischer Erkrankungen nach COVID-19-Infektion

Bonn, 2. Juni 2022 – Gestern wurde die Post-COVID-Ambulanz im NPP (Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) eröffnet. Patientinnen und Patienten, die an anhaltenden neurologischen oder psychischen Symptomen nach COVID- Erkrankung leiden, werden dort individuelle Therapieoptionen angeboten. Das Angebot ergänzt die COVID-Ambulanzen an der Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere Medizin am UKB.

Dass eine COVID-19-Infektion mit zeitweisem Geruchs- und Geschmacksverlust verbunden sein kann, ist bekannt. Bei einigen Patientinnen und Patienten gehen diese und andere belastenden Symptome nach der Erkrankung wieder weg, bei anderen bleiben sie aber. Betroffene können drei Monate nach ihrer Infektion ab sofort einen Termin in der Post-COVID-Ambulanz des UKB ausmachen. „‘Typische‘ neurologische Symptome sind neben Geruchs- und Geschmacksverlust unter anderem auch Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, und Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Wir möchten Betroffenen durch eine individuelle Therapiefindung weiterhelfen und Erkenntnisse über weitere langanhaltende Symptome im Zusammenhang mit einer durchgemachten COVID-Infektion gewinnen“, so Prof. Gabor Petzold, Leiter der Sektion Vaskuläre Neurologie am UKB.

Weniger bekannt ist, dass auch psychische Erkrankungen infolge einer COVID-Infektion entstehen können oder verstärkt werden. „Auch Patientinnen und Patienten mit vermehrter Angst, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen infolge einer COVID-19-Infektion haben sich bei uns gemeldet. Bei Vorerkrankten intensivieren sich die Symptome mitunter, Depressionen können nach den starken Belastungen einer Infektion zum Beispiel. aber auch ganz neu auftreten“, erläutert Prof. Alexandra Philipsen, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKB, die die neue Ambulanz zusammen mit Prof. Petzold und Prof. Anja Schneider, Direktorin der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie am UKB, leitet. Kausale medikamentöse Therapien für neurologische und psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit Long-COVID gibt es aktuell noch nicht. „Allerdings können gemeinsam mit den Betroffenen symptomlindernde medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapieoptionen besprochen werden“, sagt Prof. Schneider.

Betroffene ab 18 Jahren können unter folgendem Link einen Fragebogen ausfüllen und einen Termin in der Post-COVID Ambulanz ausmachen: https://www.ukbonn.de/psychiatrie-und-psychotherapie/klinik/ambulante-behandlung/long-covid/

Bildmaterial:

Neue Post-COVID-Ambulanz am Universitätsklinikum Bonn: (v. li) Dr. Max Christian Pensel im Gespräch mit einer Patientin.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn/ Johann Saba

Pressekontakt:
Dr. Inka Väth
Medizin-Redakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel.: +49 0228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de


Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

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