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Was benötigen Langzeitüberlebende einer Krebserkrankung? DELPHIN-Studie erhebt Bedarfe und entwickelt digitale Unterstützungs-App

Hausarztmedizinisches Forschungsprojekt des UKB untersucht bio-psycho-soziale Herausforderungen und neue Versorgungslösungen

Bonn, 03. Dezember 2025 – Das Institut für Hausarztmedizin des Universitätsklinikums Bonn (UKB) untersucht mit der neuen DELPHIN-Studie, welche körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnisse Langzeitüberlebende einer Krebserkrankung Jahre nach ihrer Erkrankung haben – und wie sich bei Problemen ihre Versorgung nachhaltig verbessern lässt. Ziel ist es, auf Grundlage dieser Bedarfe eine digitale Unterstützungs-App zu entwickeln, die Betroffene im Alltag individuell begleitet und passende regionale Angebote aufzeigt. Die Studie wird durch die Deutsche Krebshilfe gefördert. Eine Teilnahme an der Studie ist weiterhin möglich.

Dank moderner Behandlungsmethoden gibt es immer mehr Krebsüberlebende in Deutschland. Viele Menschen fühlen sich nach Abschluss der Krebsbehandlung gut, doch ein Teil der Patient*innen hat auch Jahre später noch körperliche Beschwerden, psychische Belastungen oder soziale Herausforderungen. Diese Langzeitfolgen werden im hausärztlichen Versorgungssystem oft nicht vollständig erkannt oder angesprochen. Die DELPHIN-Studie setzt genau hier an: Sie möchte Versorgungslücken sichtbar machen und ein strukturiertes, digital unterstütztes Versorgungsmodell entwickeln und evaluieren.

„Mit der DELPHIN-Studie wollen wir verstehen, welche langfristigen Bedürfnisse Menschen nach einer Krebserkrankung haben – und eine digitale Lösung entwickeln, die im Alltag wirklich unterstützt“, sagt Dr. Rieka von der Warth vom Institut für Hausarztmedizin des UKB.

Umfangreiches Forschungsprojekt in vier Teilstudien

Die DELPHIN-Studie ist als vierteiliges Forschungsprojekt angelegt. Im ersten Schritt werden im Rahmen einer großen Online-Umfrage Langzeitüberlebende einer Krebserkrankung sowie ärztliche und nicht-ärztliche Leistungserbringende zu ihren Erfahrungen und Unterstützungsbedarfen befragt. Ergänzend dazu führt das Institut für Patientensicherheit des UKB qualitative Interviews mit ehemaligen Krebspatient*innen und Hausärzt*innen durch, um Bedarfe, Versorgungserfahrungen, Herausforderungen und Risiken im Versorgungssystem vertiefend zu erfassen.

Auf dieser Grundlage wird anschließend in einem partizipativen Prozess eine multimodale, digitale Intervention – die DELPHIN-App – entwickelt. Zum Abschluss folgt eine Machbarkeitsstudie, in der die App gemeinsam mit Hausärzt*innen und Patient*innen getestet wird. Dabei wird auch untersucht, welchen Einfluss die digitale Unterstützung auf die Lebensqualität der Langzeitüberlebenden hat.

Wer kann an der Online-Umfrage für Patient*innen teilnehmen?

Teilnehmen können alle Personen ab 18 Jahren, deren erste Krebsdiagnose mindestens fünf Jahre zurückliegt – unabhängig davon, ob aktuell Beschwerden bestehen oder nicht.

So funktioniert die Teilnahme:

Die Teilnahme erfolgt über die DELPHIN-App, die über einen QR-Code heruntergeladen werden kann. In der App wird ein ca. 20-minütiger Fragebogen zu körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnissen ausgefüllt.

Für die Teilnahme wird der Zugangscode 314959 benötigt.

Die App bleibt nach der Teilnahme auf dem Gerät. Auf Basis der Antworten wird anschließend eine fortgeschrittene App-Version entwickelt, die individuelle Inhalte und regionale Unterstützungsangebote enthält. Teilnehmende werden informiert, sobald neue Funktionen verfügbar sind.

Projektteam und Kooperationen

Die Studie wird am Institut für Hausarztmedizin des UKB durchgeführt (Leitung: Prof. Dr. med. Birgitta Weltermann; Projektleitung: Dr. Rieka von der Warth). Zum weiteren Projektteam gehören u. a. Annalia Gminder und Klara Menzel.

Weitere Kooperations- und Konsortialpartner sind die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Franziska Geiser, das Institut für Patientensicherheit (Leitung: Prof. Dr. Matthias Weigl), das Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie (Leitung: Prof. Dr. Matthias Schmid) und das Centrum für Integrierte Onkologie Bonn (Leitung: Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf). Unterstützt wird das Projekt von zwei Patient*innenvertreter*innen, die in alle Phasen der Studie eingebunden sind.

Für weitere Informationen zur Studie oder bei Problemen mit der Anmeldung wenden Sie sich gerne an das Team der DELPHIN-Studie:

Telefon: +49 228 287-11156
E-Mail: delphin@ukbonn.de

Pressekontakt:

Julia Weber
Pressereferentin und Medizinredakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-10469
E-Mail: julia.weber@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Als eines der leistungsstärksten Universitätsklinika Deutschlands verbindet das UKB Höchstleistungen in Medizin und Forschung mit exzellenter Lehre. Jährlich werden am UKB über eine halbe Million Patienten ambulant und stationär versorgt. Hier studieren rund 3.500 Menschen Medizin und Zahnmedizin, zudem werden jährlich über 600 Personen in Gesundheitsberufen ausgebildet. Mit rund 9.900 Beschäftigten ist das UKB der drittgrößte Arbeitgeber in der Region Bonn/Rhein-Sieg. In der Focus-Klinikliste belegt das UKB Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW und weist unter den Universitätsklinika bundesweit den zweithöchsten Case-Mix-Index (Fallschweregrad) auf. 2024 konnte das UKB knapp 100 Mio. € an Drittmitteln für Forschung, Entwicklung und Lehre einwerben. Das F.A.Z.-Institut zeichnete das UKB im vierten Jahr in Folge als „Deutschlands Ausbildungs-Champion“ und „Deutschlands begehrtesten Arbeitgeber“ aus. Aktuelle Zahlen finden Sie im Geschäftsbericht unter: geschaeftsbericht.ukbonn.de.

Das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Bonn) ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn und des Johanniter- Krankenhauses Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute des UKB zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller onkologischen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund „Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf“ die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

Flyer_DELPHIN-Studie_Langzeitüberlebende_nach_Krebs

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