Frauenhände beim Durchbrechen einer Zigarette
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Weltnichtrauchertag

Raucher scheinen besonders anfällig für Coronavirus zu sein

Am 31. Mai 2020 ist Weltnichtrauchertag. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie erlangt dieser Tag eine besondere Bedeutung. Denn Raucher sollen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19-Krankheit haben. Ein Grund mehr, um aufzuhören. Aus diesem Anlass macht das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Bonn) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) auf die Gefahren des Rauchens und Passivrauchens aufmerksam.

Weltweit sterben jährlich etwa acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, davon etwa eine Million Menschen durch Passivrauchen. Besondere Brisanz erhält das Thema Rauchen aktuell durch die Coronavirus-Pandemie. Forscher aus dem chinesischen Wuhan berichteten, dass Patienten mit einer Vorgeschichte des Rauchens ein um rund 13 Prozent höheres Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 haben als Nichtraucher. In China waren von schweren Covid-19-Verläufen vor allem Männer betroffen. Ein möglicher Grund dafür ist die Tatsache, dass rund 52 Prozent der chinesischen Männer, aber nur 2,7 Prozent der chinesischen Frauen rauchen. Neben allgemeinen Lungenschäden durch Tabakrauch, die den Verlauf von Covid-19 erschweren, scheint es auch einen direkten Mechanismus zu geben, der dem Coronavirus den Befall erleichtert. Demnach haben Raucher mehr ACE-2, ein Enzym, das Coronaviren nutzen, um in die Zellen einzudringen. Außerdem komme es durch das Rauchen auch generell zu einem vermehrten Hand-Mund-Kontakt, der das Risiko einer Infektion begünstige, so Prof. Dirk Skowasch. Leiter der Sektion Pneumologie am UKB. Darüber hinaus sei das Rauchen einer der wichtigsten Risikofaktoren für das Entstehen bösartiger Erkrankungen der Lunge, bei Kopf-Hals-Tumoren sowie zahlreicher anderer Krebsarten wie Harnblasenkarzinome und Karzinome der Speiseröhre, berichtet Prof. Peter Brossart, Direktor des CIO Bonn und der Medizinischen Klinik III für Onkologie und Hämatologie am UKB. Prof. Skowasch, erläutert, dass bei Lungenkrebs in Deutschland sogar über 80 Prozent und bei COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) nahezu alle Fälle der Erkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen seien. „Auch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist bei Rauchern doppelt so hoch. Jeder zweite Raucher stirbt an den Folgen des Rauchens“, so der UKB-Lungenarzt.

Zudem fordere das Passivrauchen allein in Deutschland jährlich mehrere tausend Todesopfer. Dr. Tanja Menting, Leiterin des betriebsärztlichen Dienstes am UKB, betont: „Durch das Rauchen schadet man sich selber, aber viel schlimmer noch – man verletzt seine Verantwortung als Elternteil und/oder Mitmensch, weil man seine Kinder beziehungsweise Mitmenschen dem Rauchen aussetzt“. Auch Prof. Ingo Schmidt-Wolf, Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie des CIO Bonn am UKB, meint: „Der jährliche Weltnichtrauchertag ist eine sehr gute Gelegenheit auf die Gefahren durch das Rauchen für sich selbst und seine Liebsten hinzuweisen. Auch der neue Trend der E-Zigaretten erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Es lohnt sich also, aufzuhören oder erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen“. Doch wie gelingt das Aufhören am besten, wenn der Wunsch bereits da ist? Verhaltenstherapeutische Maßnahmen, wie zum Beispiel Nichtraucherkurse, sind besonders effektiv. Diese werden generell über das „Rauchfrei-Programm“ am Institut für Hausarztmedizin am UKB angeboten. Sobald sich die Corona-Situation verbessert, werden die Kurse auch wieder angeboten. Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Vor kurzem wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das „Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf“ gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen. Weitere Informationen: http://hausarztmedizin-bonn.de/rauchfrei-programm

Kontakt

Prof. Dr. Peter Brossart Direktor Medizinische Klinik und Poliklinik III Innere Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie-Onkologie, Immunonkologie und Rheumatologie Vorstandsvorsitzender des CIO Bonn Universitätsklinikum Bonn Tel. +49 228 287-22234 heike.lerbs@ukbonn.de

Dr. med. Tanja Menting Leitende Betriebsärztin Universitätsklinikum Bonn Tel. +49 228 287-19236/16176 tanja.menting@ukbonn.de

Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf Direktor Abteilung für Integrierte Onkologie Universitätsklinikum Bonn Tel. +49 228 287-17048 tanja.schuster@ukbonn.de

Prof. Dr. Dirk Skowasch Leiter Sektion Pneumologie Universitätsklinikum Bonn Tel: +49 228 287-16670 dirk.skowasch@ukbonn.de

Prof. Dr. Birgitta Weltermann Direktorin Institut für Hausarztmedizin Universitätsklinikum Bonn Tel: +49 228 287-11156 hausarztmedizin@ukbonn.de

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