Prof. Maximilian Pfau
VERFASST VONUKB NewsRoom

Experte für Sehfunktion und KI-basierte Auswertung von hochauflösender Netzhautbildgebung

Professur für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen in Bonn

Bonn 19. August 2025 – Kleinste Veränderungen im Augenhintergrund früh erkennen – noch bevor das Sehvermögen spürbar nachlässt: Das ist die Mission von Prof. Maximilian Pfau. Seit August leitet er die W3-Professur der Universität Bonn für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Mit innovativen Sehfunktionstests und KI-gestützten Analysen hochauflösender Netzhautbilder will er Erkrankungen wie die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) frühzeitig aufspüren – und so Erblindungen im Alter wirksam vorbeugen.

Nach beruflichen Stationen in den USA und zuletzt am Universitätsspital Basel kehrt Prof. Pfau nach sechs Jahren an die Augenklinik des UKB zurück. Mit seiner internationalen klinischen Erfahrung und exzellenten wissenschaftlichen Expertise stärkt er das augenheilkundliche Exzellenzzentrum in Bonn und optimiert die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Makula- und Netzhauterkrankungen.

Allein in Deutschland sind etwa sieben Millionen Menschen von Frühstadien der AMD betroffen, rund 500.000 von einer Spätform – der häufigsten Ursache für zentralen Sehverlust in Industrieländern. „Angesichts des demografischen Wandels wird AMD-bedingter Sehverlust weiter zunehmen. Früherkennung und Prävention sind deshalb entscheidend“, betont Prof. Pfau. Erbliche Netzhauterkrankungen, ein weiteres Spezialgebiet, sind zudem die häufigste Ursache für Erblindungen im jüngeren Alter.

Prof. Pfau entwickelt hochsensitive Sehtests und neue Bildgebungs-Biomarker, um AMD und erbliche Netzhauterkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und den Krankheitsverlauf präzise zu überwachen. Dazu gehören spezialisierte Gesichtsfeldtests, die gezielt jene Netzhautareale messen, in denen die Erkrankung fortschreitet, sowie ein neuartiges Verfahren zur Dunkeladaptationsmessung. Letzteres ermöglicht erstmals eine ortsaufgelöste Erfassung der Anpassungsfähigkeit des Auges an Dunkelheit direkt im Bereich des schärfsten Sehens. Ein weiterer Fokus liegt auf funktionellen Testverfahren für erbliche Netzhauterkrankungen – essenziell für künftige Therapiestudien, einschließlich Gentherapie, die direkt an den molekularen Ursachen ansetzen.

Seine medizinische Ausbildung absolvierte Prof. Pfau als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er auch im Fach Biochemie promovierte. Nach seiner Facharztausbildung an der Augenklinik des UKB forschte er an der Stanford University und am National Eye Institute (NEI) in den USA. Zuletzt leitete er am Universitätsspital Basel die Sektion für seltene Netzhauterkrankungen und arbeitete bei Hoffmann-La Roche an der Entwicklung innovativer Medikamente. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Helmholtz-Forschungspreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und der Ophthalmologica Lecture 2023 der Europäischen Gesellschaft der Netzhautspezialisten (EURETINA).

„Mit Maximilian Pfau gewinnen wir einen international ausgewiesenen Experten mit umfassender Erfahrung in der Entwicklung von Therapien und KI-Anwendungen für Makula- und Netzhauterkrankungen“, betont Prof. Frank Holz, Direktor der Augenklinik des UKB, der sich über die Verstärkung freut. „Während in der Herz-Kreislauf-Medizin zahlreiche Parameter wie Blutdruck oder Blutzucker zur Verfügung stehen, um präventiv zu handeln, fehlen vergleichbare Messgrößen für die AMD. Hier müssen wir dringend aufholen, um vermeidbare Erblindung zu verhindern.“

Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. med. Maximilian Pfau
Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn
Professur für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen
Universität Bonn
E-Mail: Maximilian.Pfau@ukbonn.de

Bildmaterial:

Prof. Maximilian Pfau

Bildunterschrift: Seit August leitet Prof. Maximilian Pfau die W3-Professur für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB)

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / R. Müller

Pressekontakt:
Jana Schäfer
Stellvertretende Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-19891
E-Mail: jana.schaefer2@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 550.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.900 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 600 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, konnte in 2024 knapp 100 Mio. Drittmittel für Forschung, Entwicklung und Lehre einwerben und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) der Universitätsklinika in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB zum vierten Mal in Folge in den Kategorien „Deutschlands Ausbildungs-Champions“ und „Deutschlands begehrteste Arbeitgeber“ ausgezeichnet.

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