Mücken-Monitoring in Bonn gestartet
Das „GeoHealth Center“ des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHPH) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) startet in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Bonn mit einem Stechmücken-Monitoring. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verbreitung der Asiatischen Tigermücke sowie der Untersuchung aller Mücken auf mögliche Krankheitserreger wie Dengue-, West-Nil-, Chikungunya- oder Zika-Viren.
Die ersten Fallen wurden in Bonn-Oberkassel aufgestellt, da dort die erste etablierte Population der Asiatischen Tigermücke in Bonn nachgewiesen wurde. Insgesamt wurden an sechs Standorten jeweils zwei Fallen mit einem Abstand von mindestens 50 Metern installiert. Die Standorte befinden sich in dem Garten der Person, die den ersten Fund gemeldet hatte, auf dem Gelände einer nahegelegenen alten Gärtnerei, auf dem Friedhof Oberkassel sowie an drei Senioreneinrichtungen. Ausgewählt wurden sowohl Standorte in der Nähe der bereits bekannten Mückenpopulation, als auch weiter entfernte Standorte, um zu erfassen, ob sich die Mücken bereits weiter ausgebreitet haben.
Später sollen weitere Fallen über das gesamte Stadtgebiet verteilt und die Populationen an Mücken ausgewertet werden. Die beteiligten Institutionen hoffen durch diese Maßnahme ein komplexes Bild der Verbreitung vor allem der Asiatischen Tigermücke auf Bonner Stadtgebiet zu erhalten und Aussagen zur potenziellen Krankheitslast der Mücken treffen zu können. Die Anzahl und genauen Standorte der Fallen stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Auswahlkriterien sind die räumliche Nähe zu Autobahnen oder zum Rhein – beides nachgewiesene Routen, entlang welcher sich die Tigermücke als „Trittbrettfahrer“ verbreitet. Im Fokus stehen dabei vor allem Friedhöfe und andere öffentliche Grünflächen.
Mitarbeit gefragt: Bonner*innen können bei der Erfassung unterstützen
Wer den Verdacht hat, bei Mücken auf dem Balkon oder im heimischen Garten könnte es sich um eine Asiatische Tigermücke handeln, kann sich an folgende Einrichtungen wenden, um die Exemplare bestimmen zu lassen:
„Projekt ZEMEKI“ des Robert-Koch-Instituts (RKI)
KABSev.de (Kommunale Aktionsgemeinschaft Bekämpfung Schnakenplage)
Mückenschutz auch nach Rückkehr aus dem Urlaub wichtig
Fälle von Dengue-, Chikungunya und West-Nil-Fieber nehmen weltweit zu. Ebenso breiten sich potenzielle Überträger wie die Asiatische Tigermücke zunehmend in Europa aus. Aber auch in Deutschland heimische Mücken wie bestimmte Culex-Arten können zum Beispiel das West-Nil-Virus übertragen. Dadurch wächst die Gefahr, dass sich zukünftig Tropenkrankheiten auch in Deutschland verbreiten können.
Aus diesem Grund empfehlen das RKI und das Gesundheitsamt der Stadt Bonn Reiserückkehrenden zwei Wochen nach Aufenthalt in einem Gebiet, in dem Fälle von Dengue-Fieber, Chikungunya oder West-Nil-Fieber aufgetreten sind (wie zum Beispiel in Frankreich, Spanien oder Italien), weiter intensiven Mückenschutz zu betreiben. Bei Auftreten von grippeähnlichen Beschwerden, Fieber, Gelenkschmerzen und unklarem Hautausschlag sollten sich Betroffene umgehend an die Hausarztpraxis wenden und über die Reise informieren, damit eine weitere Abklärung erfolgen kann.
Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke hat die Stadt auf ihrer Internetseite zusammengestellt unter www.bonn.de/tigermuecke.