VERFASST VONukbnewsroom

Blutspenden retteten Polytrauma-Patientin das Leben

Junge Frau war nach einem schweren Verkehrsunfall auf eine größere Anzahl Blutpräparate angewiesen

Bonn, 15. August – Bei einem Unfall erleidet Zoé H* schwere Verletzungen mit Verblutungsgefahr. Die anschließenden Operationen am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und viele Blutpräparate retteten der jungen Frau das Leben. Doch ohne Blutspenden wäre dies nicht möglich gewesen. Daher macht Zoé H* zusammen mit dem Blutspendedienst am UKB darauf aufmerksam, wie einfach jeder gesunde Erwachsene zum Lebensretter werden kann. [*Name geändert]

Schauplatz Landstraße: Zoé H* war nach einem Wochenendausflug auf dem Rückweg nach Bonn. Plötzlich scherte ein entgegenkommendes Auto zum Überholen aus und raste frontal in ihre Fahrerseite. Mit vielen schweren Verletzungen und stark blutend – darunter ein Beckenbruch und offener Bruch des Oberschenkels mit geschädigten Gefäßen – brachte ein Rettungshubschrauber die damals 29-Jährige in das Interdisziplinäre Notfallzentrum (INZ) des UKB. Dort wurden die lebensrettenden Maßnahmen im Schockraum eingeleitet.

„Ohne Blutkonserven inklusive Gerinnungsfaktoren wären wir bei Schwerstverletzten nicht in der Lage, Menschenleben zu retten“, sagt PD Dr. Ingo Gräff, Ärztlicher Leiter der Akut- und Notfallmedizin am UKB. Prof. Dr. Christof Burger, Leiter der Unfall-, Hand-und Plastisch-Rekonstruktiven Chirurgie sowie des Überregionalen Traumazentrums am UKB, stimmt dem zu. Zusammen mit Kollegen der Gefäßchirurgie operierte das Team von Prof. Burger die Patientin um die zwanzig Mal in etwa zehn Wochen. Derzeit geht Zoé H* zur Physiotherapie und arbeitet weiter an einem möglichst unbeschwerten Alltag – sowohl privat als auch beruflich – trotz der Einschränkungen aufgrund ihres Unfalls. „Mir geht es trotz allem gut, denn ich gehe mit einer positiven Grundhaltung durch mein Leben“, sagt Zoé H*: „Ohne die Ärzte und die lebensrettenden Blutpräparate wäre ich jetzt nicht mehr hier.“

Blutknappheit gerade auch im Sommer

Blutkonserven retten nicht nur das Leben von schwerverletzten Unfallopfern wie Zoé H*, sondern unterstützen unter anderem auch die Behandlung von Krebspatienten und Frühgeborenen. Viele Operationen, beispielsweise in der Herzchirurgie, wären ohne Blutkonserven undenkbar. Aber Blut ist immer wieder Mangelware und die Zahl der Spenden in ganz Deutschland reicht immer weniger aus, um den steigenden Bedarf zu decken. Eine Ursache ist die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft. „Immer weniger junge Menschen stehen als potenzielle Blutspender für die Versorgung von immer mehr überwiegend älteren Patienten zur Verfügung“, sagt Prof. Dr. Johannes Oldenburg, Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am UKB.

„Helfen kann so einfach sein“

Im Alter von zwanzig Jahren hatte Zoé H* zusammen mit einer Freundin begonnen regelmäßig Blut zu spenden – in ihrer ersten Bonner Zeit im Blutspendedienst am UKB. „Man tut etwas Gutes für die Gesellschaft und das ohne viel Aufwand. In der Ausbildung oder im Studium kann man nicht einfach 100 Euro für einen guten Zweck spenden“, beschreibt die junge Frau ihre damalige Motivation, die aufgrund der Unfallfolgen nicht mehr Blutspenden darf. „Im Alltag hatte ich aber nicht auf dem Schirm, dass ich selbst plötzlich Blutpräparate brauchen könnte“, sagt Zoé H*. Heute nach dem Unfall möchte sie darauf aufmerksam machen, dass es alle jederzeit betreffen kann. „Es muss viel mehr über Blutspende geredet werden. Denn damit kann jeder wirklich jemandem helfen und Leben retten.“

Blut spenden – Wann und wo?

Derzeit können Blutspenden im Blutspendedienst auf dem Venusberg-Campus auch mit einem Termin in folgenden Spendezeiten erfolgen: Montag von 7:30 bis 12:00 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10:00 bis 18:00 Uhr sowie Freitag von 7:30 bis 11:00 Uhr. Eine Terminvereinbarung ist über die kostenlose UKB-Blutspende-App möglich. Zudem können sich Spendewillige auch unter der Hotline 0228/287-14780 montags bis freitags von 8:30 bis 14 Uhr einen Termin vereinbaren. Terminabsprachen sind auch per E-Mail an termin.blutspende@ukbonn.de unter Angabe einer Telefonnummer möglich. Zudem bietet der UKB-Blutspendedienst nach der Sommerpause ab Oktober auf dem Campus Poppelsdorf jeden Mittwoch von 11 bis 14 Uhr die Möglichkeit zur Blutspende im Anatomischen Institut der Medizinischen Fakultät, Nussallee 10, 53115 Bonn, ohne Termin an.

Informationen rund ums Blutspenden am Universitätsklinikum Bonn:

http://www.bonnerblut.de

Bildmaterial:

Bildunterschrift: Blutspendedienst am UKB:
Junge Frau war nach einem schweren Verkehrsunfall auf eine größere Anzahl Blutpräparate angewiesen

Bildunterschrift: Blutspenden retteten Polytrauma-Patientin das Leben
Zoé H* im Gespräch mit Prof. Johannes Oldenburg, dem Direktor des Blutspendedienstes am UKB.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Rolf Müller 

Pressekontakt:

Monika Jakobs-Sackenheim
Koordinatorin Werbung und Öffentlichkeitsarbeit Blutspendedienst am Universitätsklinikum Bonn
Institut für Exp. Hämatologie und Transfusionsmedizin
Telefon: 0228/287-15134
E-Mail: Monika.Jakobs_Sackenheim@ukbonn.de

Dr. Inka Väth
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind ca. 9.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,6 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 585 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB 2022 und 2023 als Deutschland begehrtesten Arbeitgeber und Ausbildungs-Champion unter den öffentlichen Krankenhäusern bundesweit ausgezeichnet.



Skip to content