UKB-Ärztin Katharina Hill, Stephanie Krämer und UKB-Arzt Dr. Theodor Rüber von Casa Hogar sowie Dr. Jochen Hoch, Oberarzt des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am UKB
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Hilfe für Frauen in kolumbianischer Krisenregion

Start großer Blutspendeaktion mit Casa Hogar zum Weltfrauentag am Universitätsklinikum Bonn

Bonn, 07. März 2022 – Die Hilfsorganisation Casa Hogar und der Blutspendedienst am Bonner Universitätsklinikum (UKB) rufen zum Weltfrauentag gemeinsam zur Blutspende auf. Denn Blutkonserven werden in Bonn und der Region dringend benötigt. Spender können ab 8. März bis auf Weiteres mit der Aufwandsentschädigung Mädchen und Frauen in der kolumbianischen Krisenregion Chocó helfen. Bildung soll ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Interessierte können sich zum Auftakt vom 8. bis 11. März im Blutspendedienst [Gebäude-Nr. 43], Venusberg-Campus 1, jeweils zu den Spendezeiten über die Arbeit der nichtstaatlichen Organisation zur Entwicklungszusammenarbeit (NGDO) informieren.

Blut spenden heißt Leben retten. Dabei erfüllt der Blutspendedienst am UKB eine unverzichtbare Aufgabe in Bonn und der Region. Jährlich werden allein circa 28.000 Blutspenden zur Versorgung der Patienten am UKB benötigt, die rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr gewährleistet sein muss. „Insbesondere in der jetzigen Zeit benötigen wir dringend Blutspenden, damit unsere Patienten auf dem Venusberg-Campus und in den umliegenden Krankenhäusern weiterhin sicher behandelt werden können“, sagt Prof. Dr. Johannes Oldenburg, Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am UKB.

Daher möchte die Hilfsorganisation Casa Hogar mehr Menschen zur Blutspende motivieren und gleichzeitig Spenden für ihre Projekte sammeln. „Bei meiner Rotation auf die Neurointensivstation der Uniklinik Bonn habe ich gemerkt, wie klinisch wichtig die Verfügbarkeit von Blutprodukten ist. Bei jeder unserer Reisen in den Chocó merke ich, wie gesellschaftlich wichtig die Arbeit von Casa Hogar dort ist. Dass man nun mit einer Aktion beiden Seiten helfen kann, finde ich ganz großartig“, sagt UKB-Arzt Dr. Theodor Rüber, der im Jahr 2015 den Verein Casa Hogar Deutschland e. V. gründete. Heute setzen sich mehr als 100 Mitglieder, unter ihnen viele UKB-Mitarbeiter, für Frauenbildung in Chocó ein. In der ländlichen Region im Nordwesten Kolumbiens sind Armut, Drogenhandel und Gewalt durch Guerilla allgegenwärtig. „Indigene und afrokolumbianische Mädchen und Frauen haben es dort besonders schwer. Wir möchten ihnen durch ein Zuhause und mit geschützten Räumen der umfassenden Bildung eine Perspektive geben“, sagt UKB-Ärztin Katharina Hill, die ebenfalls zum deutschen Team Casa Hogar gehört.

Stärke und Selbstbestimmung durch Bildung

Heute leben im Wohnheim „Casa Hogar Niña María“ zwölf Schulmädchen und im Wohnheim „Casa Hogar La Paz“ in der Chocó-Hauptstadt Quibdó 30 Studentinnen. Sie können dank der Hilfsorganisation in Istmina die Schule beziehungsweise in der Chocó-Hauptstadt Quibdó die Universität besuchen. „In den abgelegenen Gemeinden, aus denen sie stammen, hätten sie keinen Zugang zu akademischer Bildung und damit auch nicht zu einer selbstbestimmten Zukunft“, erklärt Stephanie Krämer vom deutschen Team Casa Hogar. Zudem ermöglichte die Hilfsorganisation im Jahr 2021 mittlerweile 200 Mädchen, die Opfer krimineller Banden gewesen waren und in ihren Familien häusliche Gewalt erlebten, eine psychosoziale Unterstützung. Jetzt seit Februar 2022 unterstützt Casa Hogar ein Frauenhaus in Istmina. Dort sollen Frauen, die sich in Gefahr befinden oder deren Rechte verletzt wurden, und ihre Kinder Schutz und psychologische Unterstützung finden. Zudem ist der Bau eines Kinderdorfes in Istmina für mindestens 40 Mädchen geplant.

„Wir freuen uns auf Casa Hogar als neuen Kooperationspartner. Das ehrenamtliche Engagement der vielen Mitglieder, Frauen und Mädchen in einem Krisengebiet in Kolumbien auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen und ihnen ein Zuhause zu bieten, ist eine tolle Sache. Denn Bildung ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben“, sagt Prof. Oldenburg. „Die Möglichkeit, Blut zu spenden und gleichzeitig die erhaltene Aufwandsentschädigung der Arbeit von Casa Hogar zur Verfügung zu stellen, ist eine sinnvolle Verbindung. Ich hoffe sehr, dass viele Bonnerinnen und Bonner dem Aufruf folgen werden.“

Unkomplizierte Terminvereinbarung per Blutspende-App

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist zur Sicherheit aller Beteiligten Blutspenden nur nach Terminvereinbarung möglich. Dies ist mit der UKB-Blutspende-App einfach und unkompliziert. Das Angebot wird gut angenommen, so wird mittlerweile mehr als jeder zweite Termin über die App gebucht. Die UKB-Blutspende-App, deren Nutzung auch im Browser möglich ist, kann sowohl im App Store als auch bei Google Play kostenlos auf iPhones und Android-Smartphones heruntergeladen werden. Den entsprechenden Link dazu gibt es unter www.bonnerblut.de. Zudem können sich Spendewillige auch weiterhin unter der Hotline 0228/287-14780 montags bis freitags von 8:30 bis 14 Uhr informieren und einen Termin vereinbaren. Terminabsprachen sind auch per E-Mail an termin.blutspende@ukbonn.de unter Angabe einer Telefonnummer möglich.

Mehr Informationen zu Casa Hogar Deutschland e. V. gibt es unter: https://www.casa-hogar.de/

Mehr Informationen zur Blutspende gibt es unter: https://www.bonnerblut.de

Bild oben: Große Blutspendeaktion zugunsten benachteiligter Mädchen und junger Frauen in kolumbianischer Krisenregion: (v. li.) UKB-Ärztin Katharina Hill, Stephanie Krämer und UKB-Arzt Dr. Theodor Rüber von Casa Hogar sowie Dr. Jochen Hoch, Oberarzt des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am UKB

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/ Rolf Müller

Mädchen aus dem Wohnheim Casa Hogar

Große Blutspendeaktion zugunsten benachteiligter Mädchen und junger Frauen in kolumbianischer Krisenregion: Zwölf Mädchen leben im Wohnheim „Casa Hogar Niña María“ in Istmina und können dank der Hilfsorganisation zur Schule gehen.

Bildnachweis: CASA HOGAR Deutschland e.V

Große Blutspendeaktion zugunsten benachteiligter Mädchen und junger Frauen in kolumbianischer Krisenregion: 30 Studentinnen haben dank Casa Hogar die Möglichkeit die Technological University of Chocó zu besuchen.

Bildnachweis: CASA HOGAR Deutschland e.V

Pressekontakt:
Monika Jakobs-Sackenheim
Koordinatorin Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Blutspendedienst am Universitätsklinikum Bonn
Institut für Exp. Hämatologie und Transfusionsmedizin
Mobil: 0151-58233756
E-Mail: Monika.Jakobs_Sackenheim@ukbonn.de

Dr. Inka Väth
Medizin-Redakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: +49 228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

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