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Kriseneinschätzung im Kampf gegen COVID und MRE

21.7.2022, 18:00 – 19:30 Uhr

Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn rund um Möglichkeiten von IT und Mathematik zur Infektionsvermeidung

Bonn, 14. Juli 2022 – Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Hygiene im 21 Jahrhundert – mit IT und Modellierung Infektionen vermeiden“ geben Vorträge einen Überblick über deren Möglichkeiten, aber auch deren Grenzen. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. Juli, ab 18 Uhr als Präsenz-Veranstaltung im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums I (BMZ I) statt, wobei das Tragen einer OP-Maske oder FFP2-Maske und ein negativer tagesaktueller Antigentest erforderlich ist. Gleichzeitig ist eine Teilnahme online per Zoom möglich.

Eine moderne Hygiene muss die Methoden der Mathematik nutzen, um die Dreh- und Angelpunkte der Ausbreitungsmuster von Erregern zu identifizieren. Ziel ist, deren Verbreitung zu stoppen und auch vorab also präventiv zu verhindern“, sagt Prof. Dr. Nico T. Mutters, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am UKB. Dabei stellen Viren wie das Corona-Virus mit ihrer schnellen Ausbreitung auch außerhalb von Gesundheitseinrichtungen die Hygiene heutzutage vor weitere neue Herausforderungen. Denn auch hier gibt es Strukturen wie Bewegungs- und Kontaktmuster der Bevölkerung und Faktoren wie Wohnort die das Ausbreitungsgeschehen beeinflussen. Aber auch multiresistente Bakterien, die sich zunehmend im Bereich Mensch, Tier und Umwelt ausbreiten, bedürfen in den nächsten Jahren der zunehmenden Aufmerksamkeit. „Um Maßnahmen gegen eine Ausbreitung gezielt und effektiv einsetzen zu können, muss dies alles erkannt und analysiert werden. Doch solche Kontaktmuster und Netzwerke mit klassischen Methoden zu erfassen, ist sehr aufwändig und oft praktisch unmöglich. Digitalisierung und moderne IT-Verfahren können diese Schritte massiv vereinfachen, beschleunigen und zum Teil überhaupt erst möglich machen“, sagt Prof. Mutters.

Transparenz ist Grundlage künftiger Kriseneinschätzung

Das am UKB entwickelte, schon seit der Frühphase der Pandemie über verschiedene Universitätsklinika hinweg genutzte NUM-Dashboard ermöglicht einen Einblick in die Corona-Lage auf den Stationen. Es ist im Rahmen des Kooperationsprojektes „CODEX“ entstanden und soll jetzt um die frühe Erkennung und vertiefte Bewertung von Infektionsmustern und -netzwerken über die Corona-Pandemie hinaus ergänzt werden. „Der schnelle Aufbau solch komplexer IT-Lösungen und deren dynamische Weiterentwicklung zum Beispiel im Forschungsprojekt CODEX+ werden durch über Jahre aufgebaute, die akademische Medizin in Deutschland vernetzende Strukturen wie die Medizininformatik-Initiative (MII) und das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) überhaupt erst ermöglicht“, sagt PD Dr. Sven Zenker, Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung und -koordination (MWTek) am UKB. „Unter anderem wird über die Medizininformatik-Initiative eine deutschlandweit einheitliche datenschutzkonforme Patientendatenspende organisiert, über deren Möglichkeiten und Grenzen wir informieren werden.

Im Rahmen der Veranstaltung zeigen die beiden Referenten zudem einige der neuen Methodiken wie mikrogeographische Analysen, automatisierte Surveillance und Steuerung von Bettenkapazität, Patiententransfers sowie Erregerausbreitungen. „Die Patientensicherheit kann langfristig durch solche Initiativen und angewandte Forschung am UKB erhöht werden“, ist Prof. Mutters überzeugt, und Zenker ergänzt: „Da wir dadurch zukünftig schneller Erreger detektieren und zielgenauer hygienische Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen anwenden können.“ Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen per Zoom an die Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab auch an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.

Hygieneregeln für die Präsenz-Vorträge: Tragen einer OP- oder FFP2- Maske sowie der Nachweis über einen tagesaktuellen negativen Antigentest.

Die Zugangsdaten zu den Online-Vorträgen per Zoom gibt es unter: https://www.ukbnewsroom.de/ukbpatientenkolloquium-2022/

Bildmaterial:

Bildunterschrift: Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn am 21. Juli: (v. li.) Prof. Nico Mutters und PD Dr. Sven Zenker geben unter dem Motto „Hygiene im 21 Jahrhundert – mit IT und Modellierung Infektionen vermeiden“ einen Überblick über deren Möglichkeiten, aber auch deren Grenzen.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Pressekontakt:

Dr. Inka Väth
Medizin-Redakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel.: 0228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

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