Dr. Desiree Millet und Prof. Frank Holz
VERFASST VONukbnewsroom

Maßnahmen zum Erhalt der Sehkraft im Alter

21.01.2021, 18:00 Uhr – 19:30 Uhr

Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn rund um Makulaerkrankung, moderne Mikrochirurgie und Ernährung

Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Auge und Augenkrankheiten – Wie erhalten wir gutes Sehen?“ geben Vorträge einen Überblick rund um die altersabhängige Makuladegeneration und moderne Mikrochirurgie am Auge. Zudem geht es um die Rolle der Ernährung für die Augengesundheit. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. Januar, von 18 Uhr bis 19:30 Uhr online per Zoom statt.

Etwa jeder dritte Mensch in Deutschland über 80 Jahre leidet an einer Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), der häufigsten Ursache für die Erblindung im Alter. Erste Alarmzeichen sind in der Ferne nicht zu entziffernde Schilder. Fast 90 Prozent der Patient*innen leiden an der trockenen Form der AMD. Stoffwechselbedingte Ablagerungen, so genannte Drusen, zerstören die Sinneszellen an der Stelle des schärfsten Sehens, der so genannten Makula, und verursachen so einen langsamen Verlust der Sehschärfe. Bei der feuchten AMD verliert der/die Betroffene dagegen rasch seine zentrale Sehkraft, wenn nicht rasch behandelt wird, denn abnormale, undichte Blutgefäße wuchern in die Makula und sondern Flüssigkeit ab. Letztlich führt die AMD zu einem blinden Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes. Lesen wird unmöglich, ebenso wie das Erkennen von Gesichtern. „Um den Verlust des Sehvermögens aufzuhalten oder sogar zu verhindern, sind regelmäßige Untersuchungen und Behandlungen bei einem Augenarzt zwingend notwendig – auch während der Corona-Pandemie. Denn neue Medikamente mit längerer Wirkdauer und besserer Wirksamkeit, neue Darreichungsformen und die Gentherapie eröffnen uns in der Therapie der AMD nie dagewesene Möglichkeiten“, sagt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Bonn. Zudem erhofft er sich durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Telemedizin neue Chancen, Patienten besser zu versorgen

Sehkraft erhalten durch schonende, minimal-invasive Verfahren

Genau wie die AMD tritt der graue Star, fachsprachlich Katarakt, vor allem bei älteren Menschen auf. Die Augenlinse trübt sich zunehmend. Das wahrgenommene Bild wird unscharf, matt und verschleiert. Die Linsentrübung ist heutzutage durch eine ambulant durchführbare mikrochirurgische Operation sehr gut zu therapieren. Dabei wird die trübe Linse durch ein kristallklares Kunstlinsenimplantat ersetzt, das zuvor exakt und individualisiert berechnet wird, um nach der Operation den besten Seherfolg zu erzielen. „Neuere Implantate erlauben scharfes Sehen sowohl in der Ferne als auch in der Nähe sogar ohne Brille“, sagt Dr. Desiree Millet, Ärztin an der Bonner Universitäts-Augenklinik.

Mikrochirurgische Verfahren mit Operationsmikroskopen werden heute nicht nur bei der Katarakt, sondern auch bei einer Vielzahl von Augenerkrankungen sehr erfolgreich durchgeführt. An der Netzhaut sind solche Operationstechniken häufig bei Netzhautablösung, epiretinaler Gliose, einer Häutchenbildung im Bereich der Makula, sowie Löchern in der Mitte der Netzhaut, fachsprachlich Makulaforamen, ratsam. Ein völlig neues Verfahren ist die Gentherapie bei bestimmten erblichen Netzhautdegenerationen, bei der neues genetisches Material im Rahmen eines mikrochirurgischen Eingriffs unter die Netzhaut eingebracht wird. Das Verfahren wird derzeit nur an spezialisierten Zentren durchgeführt – in Deutschland an den Universitäts-Augenkliniken in Bonn, Tübingen und München.

Verzicht auf Rauchen für den Erhalt der Sehkraft

Im Rahmen der kostenlosen Informationsveranstaltung weisen Prof. Holz und Dr. Millet auch auf die Rolle der Ernährung für den Erhalt gesunder Augen und einer möglichst langen guten Sehkraft hin. „Eine ausgewogene gesunde Ernährung kann vorbeugend bezüglich verschiedener Augenerkrankungen, wie AMD, dem Glaukom oder auch dem Grauen Star sein“, sagt Prof. Holz. Wichtige „Augenvitamin“-Spender sind etwa Paprika, Karotten, Rote Rüben, Brokkoli, Feldsalat, Johannisbeeren und Zitrusfrüchte. Grünes Gemüse wie Spinat, Erbsen oder Grünkohl sind nicht nur Vitaminbomben, sondern enthalten insbesondere auch Lutein, einen Stoff, der eine gewisse Schutzwirkung für unsere Netzhaut besitzt. Als besonders positiv hat sich eine sogenannte „mediterrane“ Ernährung herauskristallisiert. Diese besteht aus viel Gemüse, Fisch und Olivenöl, aber nur wenig Fleisch oder Milchprodukte.

Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen per Zoom an die Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.


Virtuelles Patientenkolloquium am 21. Januar 2021

Auge und Augenkrankheiten – Wie erhalten wir gutes Sehen?

Die Veranstaltung findet als Zoomkonferenz statt.

Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/96396593933?pwd=cklIK09VZVVaTTZVQnFjMWZXZ25xdz09

Meeting-ID: 963 9659 3933
Kenncode: 113360

 

Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Frank Holz
Direktor der Augenklinik
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15646 oder -15647
E-Mail: Frank.Holz@ukbonn.de

Dr. Desiree Millet
Assistenzärztin der-Augenklinik.
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-13918
E-Mail: Desiree.Millet@ukbonn.de

Bild oben:
Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn am 21. Januar:
(v. li.) Dr. Desiree Millet und Prof. Frank Holz geben einen Überblick rund um die altersabhängige Makuladegeneration, moderne Mikrochirurgie am Auge und vorbeugende Ernährung.

Bildnachweis:
Universitätsklinikum Bonn / Rolf Müller

https://cams.ukb.uni-bonn.de/presse/pm-011-2021/images/Patientenkolloquium-Januar-Augenklinik-2021.jpg
Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

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