Marcel Schulze
VERFASST VONukbnewsroom

Neue Erkenntnisse im Bereich ADHS

Doktorand am Universitätsklinikum Bonn erhält Young Scientist Award

Bonn, 11. Mai 2021 – Marcel Schulze, Doktorand der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am UKB, erhält den diesjährigen Young Scientist Award der World Federation ADHD (Attention Deficit Hyperactivity Disorder). Neue Erkenntnisse aus seiner Studie helfen dabei, Schwächen der Sinnesverarbeitung von ADHS-Patientinnen und -Patienten besser zu verstehen.

ADHS ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen ein Thema. Auch etwa 2,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an der bekannten Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Am häufigsten äußert sich ADHS durch eine Mischung aus Hyperaktivität bzw. Impulsivität und einer ausgeprägten Unaufmerksamkeit. ADHS-Patientinnen und -Patienten berichten häufig davon, von Sinneseindrücken überflutet zu werden, was durch einen fehlenden neuronalen Filtermechanismus erklärt werden kann. Marcel Schulze, Doktorand der Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB), hat das Zusammenspiel des Seh- und Hörsinns in einer empirischen Studie genauer untersucht und dafür die Auszeichnung als Nachwuchswissenschaftler der World Federation ADHD, eines weltweiten Verbunds zur Forschung und Behandlung von ADHS, erhalten.

„Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass bei ADHS-Patientinnen und -Patienten der Seh- und Hörsinn nicht so aufeinander abgestimmt sind, wie bei Menschen ohne ADHS. Dies spiegelte sich in der Antwort auf verschiedene Reize und in der Gehirnaktivität wider“, so Marcel Schulze. Auf dem Weltkongress der World Federation ADHD vom 6. bis 9. Mai wurde er dafür geehrt und hat auch gleich schon Pläne, wie er an die neuen Erkenntnisse anknüpfen wird. Im Rahmen einer Verhaltensstudie sollen erwachsene Betroffene versuchen, unterschiedlich schwere Aufgaben unter dem Einfluss verschiedener Sinnesreize zu lösen. Prof. Alexandra Philipsen, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKB, freut sich über den Erfolg: „Durch die neuen Erkenntnisse können wir erwachsene Patientinnen und Patienten mit ADHS in Zukunft gezielter behandeln und ihnen eine bessere Verhaltenstherapie ermöglichen.“

Bild oben: Marcel Schulze, Doktorand der Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB), wurde für seine Studie zu ADHS mit dem Young Scientist Award der World Federation ADHD ausgezeichnet.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/K. Wislsperger

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. €. Neben den über 3000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahres-Bilanz der UKs in NRW.

Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Tel.: 0228 287-10469;
E-Mail: Viola.Roeser@ukbonn.de

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