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Verbesserung der inklusiven Pflege

Neue Maßnahmen zur Sensibilisierung im Umgang von Menschen mit Behinderung in der Pflege am UKB

Bonn, 12. Mai 2022 – Menschen mit Behinderung brauchen eine spezielle Unterstützung im Krankenhaus. Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW, Claudia Middenhoff, besuchte heute am Tag der Pflege das Universitätsklinikum Bonn (UKB). Sie ist Ansprechpartnerin von Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus und setzt sich für die speziellen Bedürfnisse der Erkrankten und für die von ihnen benötigten Strukturen und Abläufe im Krankenhaus ein. Im Beisein von Claudia Middendorf wurde das Praxishandbuch „Vielfalt Pflegen!“ durch das Team vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben aus Köln an die Stationsleitungen des UKB übergeben. Am UKB werden durch die Pflegedirektion Maßnahmen zur Sensibilisierung im Umgang von Menschen mit Behinderung in der Pflege eingeführt.

„Das Praxishandbuch ‘Vielfalt Pflegen!’ hat mich seit seinem Erscheinen sehr beeindruckt. Die sensiblen Texte, die gute Visualisierung durch Links zu Zitaten der beteiligten Menschen mit besonderen Lebenssituationen und die Lösungen für die Praxis sind sehr hilfreich und werden unser Handeln in der Pflege, im Bauwesen und in der Begleitung von Menschen mit den unterschiedlichen Behinderungen beeinflussen“, sagt Alexander Pröbstl, Pflegedirektor am UKB.

Pflege sieht den Patienten ganzheitlich

Während eines Klinikaufenthalts haben Menschen mit einer Behinderung einen Pflegebedarf, der außerhalb des aktuellen Einweisungsgrundes liegt. „Pflege sollte sich für alle Beeinträchtigungen eines Patienten interessieren und handeln. Es geht um Achtsamkeit. Pflege bedeutet hier, dafür ein Verständnis zu schaffen und den Menschen die notwendigen Unterstützungsleistungen zu erbringen“, sagt Dr. Silja Tuschy, Referentin des Pflegedirektors am UKB, für die eine gute Pflegeanamnese essentiell ist.

Schon in der Ausbildung den Blick schärfen

Das Praxishandbuch „Vielfalt Pflegen“ wurde von den Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in der Pflege entwickelt. Es richtet sich im Schwerpunkt an Auszubildende in der generalistischen Pflegeausbildung. Ziel ist es, die Ausbildung und das Training der angehenden Pflegefachkräfte auch auf diese spezielle Aufgabenstellung hin auszurichten. Die Verfolgung von Konzepten, die es Menschen mit Behinderung einfacher machen, sich im Krankenhaus zurecht zu finden, ist wichtig, beispielsweise durch Orientierungspunkte in den Fluren, Farben, Fotos oder Informationsmaterialien, die die verschiedenen Sinne des Menschen ansprechen. „Oft kann schon die Beachtung von vermeintlichen Kleinigkeiten den Betroffenen den Klinikalltag, aber auch das alltägliche Leben zu Hause erleichtern“, erklärt Dr. Tuschy.

Bildmaterial

Bildunterschrift: (v. l.) Pflegedirektor des UKB Alexander Pröbstl, Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB, Clemens Platzköster, Kaufmännischer Direktor und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des UKB, und Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung, bei der heutigen UKB Veranstaltung zum Tag der Pflege. Bildnachweise: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Rolf Müller
Bildunterschrift: Christoph Tacken, Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL), Köln übergibt das Praxishandbuch „Vielfalt Pflegen!“ an Dr. Silja Tuschy, Referentin des Pflegedirektors am UKB.
Bildnachweise: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Rolf Müller

Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel.: 0228 287-10469
E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

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