Patientenkolloquium Oktober 2021
VERFASST VONukbnewsroom

Immunzellen als effektive Waffe gegen Blutkrebs

21.10.2021, 18:00 Uhr – 19:30 Uhr

Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn über die Therapie mit körperfremden und genetisch veränderten Zellen

Bonn, 14. Oktober 2021 – Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Mit Immunzellen gegen bösartige Zellen: Moderne Krebstherapie mit allogenen Transplantationen und genetisch veränderten T-Zellen“ geben die Referenten einen Überblick rund um die allogene Stammzelltransplantation und CAR-T-Zelltherapie – eine neue Behandlungsoption bei bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. Oktober, von 18 Uhr bis 19:30 Uhr online per Zoom statt.

Bei Leukämien werden funktionsuntüchtige Vorstufen der weißen Blutkörperchen vermehrt gebildet. Diese verdrängen im Knochenmark die übliche Blutbildung und somit die normalen Blutbestandteile wie Blutplättchen, rote und funktionstüchtige weiße Blutkörperchen. Neben der Blutstammzelltransplantation mit eigenen Stammzellen setzt das Universitätsklinikum Bonn seit 2012 unter anderem auch die sogenannte allogene Blutstammzelltransplantation ein. Dabei wird das krankhafte Knochenmark des Patienten durch Blutstammzellen eines gesunden Spenders ersetzt. „Diese Therapie hat derzeit die höchste Heilungswahrscheinlichkeit. Das Erfolgsgeheimnis ist, dass ein Immuneffekt gegen die Krankheit ausgelöst wird“, sagt Prof. Dr. Peter Brossart, Direktor der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn.

Immunsystem scharf auf Tumorzellen stellen

T-Zellen, auch T-Lymphozyten genannt, sind eine Gruppe von weißen Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen. Doch durch Tricks der Krebszellen erkennen sie ihre Gegner nicht mehr. Die CAR-T-Therapie macht Tumore für sie wieder sichtbar. Dafür werden T-Zellen des Patienten mit einem zusätzlichen Gen versehen, das den Bauplan für einen sogenannten chimären Antigenrezeptor (CAR) enthält. Mit dieser Antenne können T-Zellen Krebszellen orten und zielgerichtet zerstören. „Es ist eine sehr effektive Therapie, mit der Patienten bei bestimmten Arten von sonst kaum erfolgreich zu behandelndem Blutkrebs in langanhaltende Remission gebracht werden können“, sagt Dr. Tobias Holderried, Oberarzt und Leiter des Bereichs Stammzelltransplantation und Zelltherapie an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn.

Auf der Informationsveranstaltung geben Prof. Brossart und Oberarzt Holderried, einen Überblick rund um Indikation, Durchführung und Wirkmechanismen aber auch Komplikationen dieser komplexen Therapieverfahren, die am UKB angeboten werden. Beide Referenten hoffen, dass CAR-T-Zelltherapien zusätzlich zum Diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBC), der Akuten lymphatischen Leukämie (ALL) bis zum Alter von 25 Jahren, des Mantelzelllymphoms und des Multiplen Myeloms auch bald für andere bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems zugelassen werden und sich die Therapie auch auf weitere Gebiete ausweiten wird. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen per Zoom an die Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.

Bild oben Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn am 21. Oktober
(v.l.) Prof. Peter Brossart und Dr. Tobias Holderried geben einen Überblick rund um die allogene Stammzelltransplantation und CAR-T-Zelltherapie, einer neuen Option bei bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/ Rolf Müller

Stammzellpräparate aus Knochenmark

Bildunterschrift: Stammzellpräparate aus Knochenmark
Prof. Peter Brossart und Dr. Tobias Holderried geben auf dem Patientenkolloquium einen Überblick über die allogene Stammzelltransplantation und CAR-T-Zelltherapie, eine neue Option bei bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/ Claus-Jürgen Bauer

Virtuelles Patientenkolloquium am 21. Oktober 2021

Mit Immunzellen gegen bösartige Zellen: Moderne Krebstherapie mit allogenen Transplantationen und genetisch veränderten T-Zellen

 

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Meeting-ID: 927 1826 7221
Kenncode: 673641

Pressekontakt:
Prof. Dr. Peter Brossart
Direktor der Medizinische Klinik III
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-22234
E-Mail: peter.brossart@ukbonn.de

Dr. Tobias Holderried
Oberarzt, Leiter des Bereichs Stammzelltransplantation und Zelltherapie
Medizinische Klinik III
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-17233
E-Mail: tobias.holderried@ukbonn.de

Dr. Inka Väth
Medizin-Redakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: +49 228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen UKs einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller UKs in NRW.

CIO Bonn des Universitätsklinikums Bonn: Das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Bonn) ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und des Johanniter-Krankenhauses Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute des UKB zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund „Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf“ die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

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