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Neuer Arbeitskreis Kindernotaufnahme

Vernetzung und Weiterbildung im Bereich Kindernotfallmedizin

Bonn, 31.08.2022 – Der neu gegründete Arbeitskreis Kindernotaufnahme unter Leitung des Kindernotfallzentrums am Universitätsklinikum Bonn (UKB) vernetzt Kindernotaufnahmen zur Fortbildung und Qualitätssicherung in der Kindernotfallmedizin. Heute fand die erste kinderspezifische Fortbildung des Arbeitskreises am UKB statt.


Lea ist fünf Jahre alt und bekommt nur noch schlecht Luft, Samuel, 16 Jahre alt, hat einen Krampfanfall und die zweijährige Anna hat eine Münze verschluckt – dies sind nur drei der vielen Patienten, die Tag für Tag im Kindernotfallzentrum des UKB behandelt werden. Im letzten Jahr waren es etwa 6.600 Patientinnen und Patienten vom Neugeborenenalter bis zum achtzehnten Lebensjahr.

Kindernotfallmedizin ist ein interdisziplinäres Fach: Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Erkrankungen müssen jeden Tag viele verschiedene Fachrichtungen involviert werden, um die Kinder in der Notaufnahme optimal behandeln zu können. „Die große Herausforderung für das multiprofessionelle Team, aber auch die Faszination liegen in dieser Vielfältigkeit der Erkrankungen. Ein Tag im Kindernotfallzentrum ist deswegen von sehr viel Austausch mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen geprägt“, so Dr. Nadia Saleh, die seit sechs Jahren die ärztliche Leitung der Kindernotaufnahme am UKB innehat.

Eine Vernetzung der verschiedenen Kindernotaufnahmen untereinander fand bislang allerdings nicht statt. Auch das Angebot einer kinderspezifischen Zusatz-Weiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ existierte bisher nicht. „Mit dem neu gegründeten Arbeitskreis Kindernotaufnahme wollen wir zur Fortbildung und Qualitätssicherung im Bereich der Kindernotfallmedizin beitragen und zudem die Vernetzung der Akteure in der Region fördern. Letztendlich kann die Kindernotfallmedizin nur interdisziplinär und interprofessionell erfolgen. Daher ist dieser Austausch auf Augenhöhe so wichtig,“ sagt Dr. Anthea Peters, stellvertretende ärztliche Leitung des Kindernotfallzentrum Bonn am UKB.

Der Arbeitskreis hat sich nun erstmals im Rahmen einer kinderspezifischen Notfall-Fortbildung getroffen. Die Fortbildung wird interaktiv gestaltet, damit sich die Kindernotaufnahmen gegenseitig über ihre Standards und Abläufe austauschen können. Nicht nur Kinderärztinnen und -ärzte, sondern auch Notärztinnen und -ärzte, Rettungsdienstmitarbeitende, Pflegende und medizinische Fachangestellte sind zu den regelmäßig geplanten Veranstaltungen eingeladen. Neben Vorträgen werden auch Simulationen einzelner Behandlungsschritte durchgeführt. Mit von der Partie ist der kleine Nils, eine Hightech-Simulationspuppe, die sprechen, atmen und in diesem Fall auch „krampfen“ kann. In regelmäßigen Abständen trainiert das UKB-Team mit Nils Notfallsituationen, damit im Ernstfall alles gut läuft. Denn das ist und bleibt in den Kindernotaufnahmen die größte Motivation für alle Mitarbeitenden: die Gesundheit und das Wohl der kleinen Patientinnen und Patienten.

Bildmaterial:
Bildunterschrift: Erprobung eines Notfalls an Übungspuppe: v.l. Anthea Peters, Nadia Saleh, Karima Hoyer und Thomas Neuß
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/R. Müller
Pressekontakt:
Dr. Inka Väth
Medizin-Redakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 (0) 228 287 10596
inka.vaeth@ukbonn.de


Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

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