Prof. Holzgreve und Dr. Johannes Backus
VERFASST VONukbnewsroom

Universitätsklinikum Bonn und Bundeswehr unterzeichnen Kooperationsvertrag

Weiterbildung der Bundeswehr in Medizinischer Informatik am UKB

Zur Weiterbildung in Medizinischer Informatik kann die Bundeswehr ab sofort ärztliches, zahnärztliches sowie tierärztliches Personal an die Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung und -koordination (MWTek) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) entsenden. Die Vereinbarung wurde heute am UKB unterschrieben.

„Mit seinem breiten Spektrum an Fachkompetenz setzt das UKB auch im Bereich Digitalisierung Maßstäbe. Wir freuen uns sehr, als anerkannte Weiterbildungsstätte von jetzt an auch ärztliches Personal der Bundeswehr in Medizinischer Informatik weiterbilden zu können“, so Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.

Erste Gespräche zur jetzt besiegelten Zusammenarbeit gab es bereits im Oktober 2020 zwischen Oberstapotheker Guttenthaler vom Sanitätsdienst der Bundeswehr und Dr. Daniel Grigutsch, der die technische Realisierung des Datenintegrationszentrums im Universitätsklinikum Bonn konzeptioniert hat. Um die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr voranzutreiben, ist der Aus- und Aufbau einer medizininformatischen Fachexpertise wichtig. Die zukünftige Kooperation mit dem UKB ermöglicht hierbei eine umfassende Weiterbildung mit militärischen und zivilen Anteilen.

„Das UKB bildet aktuell bereits regelmäßig eigenes ärztliches Personal auf diesem Wege weiter. In der neuen Kooperation mit der Bundeswehr ist eine Weiterbildung im ersten Jahr von zunächst zwei Kolleginnen und Kollegen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr geplant“, so PD Sven Zenker, Ärztlicher Leiter Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung und -koordination (MWTek).

Breites Spektrum praxisrelevanter Themen

Die Zusatzweiterbildung Medizininformatik der Stabsstelle MWTek am UKB umfasst ein breites Spektrum praxisrelevanter Themen an der Schnittstelle zwischen Patientenversorgung und Informationstechnologie. Aufgrund der besonders interdisziplinär angelegten Struktur der Stabsstelle mit Zuständigkeiten nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch in der Ausgestaltung und Weiterentwicklung klinischer Routinesysteme können besondere Kenntnisse in den Bereichen Einführung, Betrieb, Qualitäts- und Risikomanagement von klinischen Routinesystemen und IT-Infrastrukturen für die translationale Forschung (Umsetzung von Forschungsergebnissen aus der Medizin in die Gesundheitsversorgung) vermittelt werden. Die Inhalte reichen von den technischen Grundlagen der Informationsverarbeitung bei klinischen Routinesystemen über Spezifika der informationstechnologiegestützten medizinischen Informationsverarbeitung bis hin zu hochaktuellen Verfahren der automatisierten Biosignal- und Bilddatenverarbeitung und -analyse. Auch an der Schnittstelle zur translationalen Wissenschaft und zum Management verortete Bereiche wie Biometrie, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie stehen auf der Agenda.

Dieser Angebotskanon liegt genau im Bedarf des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Telemedizinische Anwendungen zur qualifizierten fachlichen Versorgung der Soldatinnen und Soldaten finden sich in den Auslandseinsätzen an Land und auf den Schiffen. Aber auch das Kompetenznetz des Sanitätsdienstes, das sich einheitlich über ganz Deutschland zwischen den Truppenärzten und den Bundeswehrkrankenhäusern erstreckt, erfordert zunehmend Fachkenntnisse sowohl bei den Planern, aber auch bei umsetzenden Ärzten in Kliniken und in der Breite. Diese Erfahrungen und Hintergründe werden hier am UKB vermittelt.

Die Weiterbildung dauert in der Regel 12 Monate in Vollzeit. Sie findet in der Stabsstelle MWTek statt, die als Dienstleister zwischen Patientenversorgung, Wissenschaft und Technologie interne Beratungs-, Konzeptionierungs-, Entwicklungs- und Betriebsaufgaben für innovative Projekte aller Art übernimmt.

Bildmaterial

Bild oben: Unterzeichneten die Verträge und freuen sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit: Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB (links) und Dr. Johannes Backus, Generalarzt (Heer) der Bundeswehr und Abteilungsleiter A im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz

 
Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB (3. von rechts) empfing die Delegation der Bundeswehr zusammen mit seinen Kollegen Dr. Sven Zenker, Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung und –koordination (ganz links), Dr. Daniel Grigutsch, der die technische Realisierung des Datenintegrationszentrums im Universitätsklinikum Bonn konzeptioniert hat (3. von links) sowie Dr. Thorsten Hornung, Leitung Medizinmanagement am UKB (ganz rechts).

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/R. Müller

Pressekontakt: Dr. Verena Henn
Stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Tel.: 0228 287-19891
E-Mail: verena.henn@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

 
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