Die Neuropsychologinnen Michelle Wieberneit (li) und Luzie Bieler (re) zeigen einen Riechtest – eine von den vielfältigen Untersuchungen im Rahmen der Studie zu Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung für Lunge und Nervensystem.
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Studie zu Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung

Asymptomatische Covid-19-Patienten und gesunde Teilnehmende dringend gesucht

Bis Ende 2021 sucht das Universitätsklinikum Bonn (UKB) für eine Studie zur Erforschung der Langzeitfolgen von Covid-19 nach Personen mit nachgewiesener Covid-19-Infektion, die außer Geruchs- und Geschmacksverlust keine Symptome aufweisen, sowie gesunde Personen zur Kontrolle. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 500.000 Euro geförderte Langzeitstudie untersucht mögliche Effekte einer SARS-CoV-2-Infektion, die zu Langzeitfolgen aufgrund einer Schädigung der Lunge oder des Nervensystems führen können.

„Es ist noch nicht gut verstanden, wie eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus Folgeerkrankungen der Lunge und des zentralen Nervensystems auslösen kann. Wir untersuchen Langzeiteffekte des Virus aus vielen Blickwinkeln, um hier möglichst viel Klarheit zu gewinnen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Michael Heneka, Direktor der Neurodegeneration an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des Universitätsklinikums Bonn.

Eine bessere Versorgung von Post-Covid-Patienten

„Wenn wir nicht wissen, womit wir es zu tun haben, wie können wir es dann behandeln?“, beschreibt Diplom-Psychologin Catherine Nichols Widmann, Studienautorin und Leitende Neuropsychologin an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des Universitätsklinikums Bonn, die Motivation zur „COVIMMUNE-Clin“-Studie. Das Studienziel einer guten Versorgung Betroffener bestätigt auch Co-Studienleiter Prof. Dr. Dirk Skowasch, Leiter der Pneumologie am Herzzentrum des Universitätsklinikums Bonn. „Es deutet sich an, dass jeder zwanzigste Post-Covid-Patient einen residualen also bleibenden Lungenbefund hat. Ob und welche therapeutische Konsequenz sich daraus langfristig ergibt, ist Teil dieser Studie.“

Ablauf der Studie

Die „COVIMMUNE-Clin“-Studie umfasst eine neurologische Untersuchung, ein Lungenfunktion-Test, eine Untersuchung der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, des Wohlbefindens und der Gehirnstruktur mit Hilfe der Magnetresonanztomographie sowie Blutproben. Es gibt drei Termine, die in der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie auf dem Venusberg-Campus stattfinden. Die Untersuchungen am Anfang und nach zwölf Monaten nehmen ungefähr sechs Stunden in Anspruch. Eine Zwischenuntersuchung nach Studien-Halbzeit dauert etwa zwei Stunden.

An der Studie interessierte Post-Covid-Patienten, die einen asymptomatischen – Verlust des Geruchs- und/oder Geschmacksinns oder symptomfrei – sowie Nicht-Betroffene im Alter von 25 bis 75 können sich an das Studienteam per E-Mail unter neuro-covid19@ukbonn.de mit Angabe ihrer Kontaktdaten wenden. Weitere detaillierte Informationen zur „COVIMMUNE-Clin“-Studie und deren Ablauf gibt es unter: https://www.ukbonn.org/neurodegeneration/klinik/klinische-studien/

Bild oben: Teilnehmer für „COVIMMUNE-Clin“-Studie zu Post-Covid gesucht: Die Neuropsychologinnen Michelle Wieberneit (li) und Luzie Bieler (re) zeigen einen Riechtest – eine von den vielfältigen Untersuchungen im Rahmen der Studie zu Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung für Lunge und Nervensystem.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/Johann Saba

Pressekontakt:
Dr. Inka Väth
Medizin-Redakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: +49 228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen UKs einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller UKs in NRW.

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