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Wenn das Herz keine Kraft mehr hat

24.11.2022, ab 18 Uhr

Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn rund um Prävention, Diagnostik und Behandlung einer Herzschwäche

Bonn, 17. November – Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Wenn das Herz keine Kraft mehr hat – Behandlung der Herzinsuffizienz von Vorbeugung bis Kunstherz“ geben Vorträge einen Überblick rund um Prävention, Diagnostik und moderne Therapieoptionen bei einer Herzschwäche. Dazu stellt sich das Herzzentrum Bonn am UKB mit seinen innovativen Konzepten vor. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 24. November, ab 18 Uhr als Präsenz-Veranstaltung im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums I (BMZ I, Gebäude B 13) statt. Gleichzeitig ist eine Teilnahme online per Zoom möglich.

In Deutschland leiden schätzungsweise vier Millionen Menschen unter einer Herzinsuffizienz – Tendenz steigend. Sie ist mit einer sehr hohen Sterblichkeit verbunden. Symptome wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Herzrasen und Wasseransammlungen sind oft nicht eindeutig. „Das birgt die Gefahr, dass vor allem ältere Personen die Beschwerden dem Alter zuschreiben und nicht ärztlichen Rat suchen“ so Prof. Dr. Georg Nickenig, Direktor der Medizinischen Klinik II für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am UKB. Wird eine Herzschwäche aber frühzeitig erkannt und gezielt behandelt, lässt sich der Krankheitsverlauf oft bremsen. So kann die Lebensqualität der Patienten lange erhalten bleiben. „Wir müssen die Bevölkerung noch aufmerksamer auf dieses Krankheitsbild machen. Auch ist eine ausführliche und ganzheitliche Diagnostik notwendig“, betont Prof. Dr. Farhad Bakhtiary, Direktor der Klinik für Herzchirurgie am UKB.

Hochspezialisiertes Zentrum auf dem Venusberg-Campus

Die beiden Direktoren des Herzzentrums Bonn am UKB stellen daher im Rahmen der Informationsveranstaltung alle Verfahren der kardiovaskulären Diagnostik vor. Darüber hinaus verfügt das Zentrum über sämtliche therapeutischen Möglichkeiten. Der Fokus liegt immer zunächst auf der Behandlung der verschiedenen Risikofaktoren durch Lebensstilveränderungen. Neben den konservativen medikamentösen Maßnahmen gibt es interventionelle und herzchirurgische Therapieoptionen, um beispielsweise mit Stentimplantationen oder Bypassoperationen die Durchblutungsstörungen zu beseitigen oder um mit katheterbasierten oder herzchirurgischen Behandlungsverfahren vorhandene Herzklappenfehler zu heilen. Ein weiterer wirksamer Therapiebaustein in der Behandlung der Insuffizienz sind Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren. Wenn all diese Maßnahmen nicht ausreichen, stehen mechanische Kreislaufunterstützungssysteme zur Verfügung. Diese sogenannten VAD-Systeme (Ventricular Assist Device) können je nach Situation als Überbrückung bis zu einer Herztransplantation, zur Therapie der zugrundliegenden Grunderkrankung oder auch als dauerhafte Therapie eingesetzt werden. „Unser Herzzentrum gehört zu den Spitzenzentren in Deutschland und Europa mit Pionierarbeiten im Bereich der minimal-invasiven Herzchirurgie und der katheterbasierten Behandlung von verschiedensten Herzklappenfehlern“, sagt Prof. Nickenig.

Eine Herzschwäche kann aber auch akut und in dramatischer Form auftreten und bedarf dann eines sehr schnellen interdisziplinären Handelns. Die Diagnostik und Behandlung dieser schweren Herzinsuffizienz-Patienten stellt einen ganz besonderen Schwerpunkt des Herzzentrums am UKB dar. Mit einer sogenannte „Heart Failure Unit“ verfügt es über eine Station, die speziell auf diese Notfälle ausgerichtet ist. Hinzu kommt die telemetrische Erfassung der Gesundheitsdaten der Patienten zu Hause und ein ausgedehntes, hochqualifiziertes Pflegeteam, das gemeinsam mit den Ärzten die Patienten auch ambulant beispielsweise per Telefon versorgen kann. „Wir unterstützen darüber hinaus unsere Partner-Krankenhäuser im größeren Umkreis, indem wir schwerstherzinsuffiziente Patienten vor Ort mit beispielsweise einer per Hubschrauber eingeflogenen künstlichen Lunge, auch ECMO genannt, versorgen und sie dann sicher in unser Herzzentrum bringen“, sagt Prof. Bakhtiary.

Bedeutung von Prävention kann gar nicht hoch genug bewertet werden

Für eine ganzheitliche Betrachtung legen Prof. Bakhtiary und Prof. Nickenig den Blick abschließend auf die Prävention der Herzschwäche. Der westliche Lebensstil mit Bewegungsmangel, falscher Ernährung, Rauchen, Übergewicht sowie Dauerstress ist neben erblichen Faktoren die Hauptursache der Koronaren Herzerkrankungen. „Mit einem gesunden Lebensstil und der Vorbeugung der Risikofaktoren wie Bluthochdruck, zu hohes Cholesterin, Diabetes und psychosozialer Stress ließe sich ein hoher Prozentsatz der Herzinsuffizienz-Fälle vermeiden“, sagt Prof. Bakhtiary und Prof. Nickenig ergänzt: „Eine regelmäßige Untersuchung und konsequente Behandlung von Blutdruck, Blutfettwerten und Blutzucker schützt vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche.“ Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen im Auditorium oder per Zoom an die Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab auch an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.

Für die Präsenzveranstaltung empfehlen wir das Tragen einer FFP2-Maske und die tagesaktuelle Durchführung eines Antigentests (Selbsttest genügt).

Die Zugangsdaten zu den Online-Vorträgen per Zoom gibt es unter: https://www.ukbnewsroom.de/ukbpatientenkolloquium-2022/

Bildmaterial:

Bildunterschrift: Modell von einem humanen Herz: Am 24. November geben Prof. Farhad Bakhtiary und Prof. Georg Nickenig unter dem Motto „Wenn das Herz keine Kraft mehr hat – Behandlung der Herzinsuffizienz von Vorbeugung bis Kunstherz“ einen Überblick rund um Prävention, Diagnostik und moderne Therapieoptionen bei einer Herzschwäche.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Rolf Müller

Bildunterschrift: Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn am 24. November: (v. li): Prof. Farhad Bakhtiary und Prof. Georg Nickenig geben unter dem Motto „Wenn das Herz keine Kraft mehr hat – Behandlung der Herzinsuffizienz von Vorbeugung bis Kunstherz“ einen Überblick rund um Prävention, Diagnostik und moderne Therapieoptionen bei einer Herzschwäche.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Kommunikation & Medien


Pressekontakt:

Felix Heyder
Pressesprecher Herzzentrum Bonn
Universitätsklinikum Bonn
E-Mail: felix.heyder@ukbonn.de
Telefon: 0228/287-11904

Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287-10469
E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de


Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte in den Corona- Jahren 2020 und 2021 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs.

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